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Ptilotus exaltatus bei Mount
Isa
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Ptilotus
R. Br.
Aus dem Griechischen ptilotos federig oder
geflügelt.
Amaranthaceae,
Fuchsschwanzgewächse
Verwandte Gattungen sind Alternanthera, Amaranthus,
Celosia und Gomphrena, die bei uns seit langem zu den
wohl bekannten und beliebten Beetpflanzen und Schnittblumen zählen.
In AUS wird die Gattung Ptilotus kollektiv
mit dem Namen Cockscomb, Hahnenkamm (wie die bei uns kultivierte
und mit Ptilotus verwandte Celosia argentea var.
cristata) belegt oder mit der von den Aborigines stammenden
Bezeichnung Mulla Mulla (weitere australische Namen siehe
Sortiment).
Nach den ersten Tests mit P.exaltatus im
Fachgebiet Zierpflanzenbau der FA Geisenheim in den Jahren 1991/92
wurde von dort für diese Art, aufgrund der Ähnlichkeit
des Blütenstandes mit Celosia argentea var. plumosa
(Federbusch), der deutsche Name Australischer Federbusch
vorgeschlagen.
Herkunft und Eigenschaften
In der Literatur werden unterschiedlich 90 bis 100
Arten angegeben, sämtlich, bis auf die malaysische P. conicus,
in AUS endemisch. Dort verbreitet besonders in den ariden und
semiariden mittleren bis nördlichen Landesteilen. Die Autoren
trafen große Vorkommen im Roten Zentrum an, im weiten
Umkreis um Alice Springs sowie zwischen der Bergbaustadt Mt. Isa
und Tennant Creek, außerdem im Westen zwischen Halls Creek
und Broome und entlang dem North Coastal Hwy nach Süden bis
nahe Perth (siehe Karte Australien)
Dabei handelte es sich um verschiedene Arten ...
Ptilotus-Arten sind krautige Ein- bis Zweijährige
oder Stauden. Die vegetative Entwicklung führt zur Ausbildung
von flach ausgebreiteten Rosetten mit bis zu 30 cm Durchmesser und
mehr, die oft zusammen mit anderen Rosetten eine Art Tuff bilden,
dann jedoch 1 m und mehr überdecken. Die Blätter
sind linear oder oval von 1-2 cm bis 8 cm Länge, meist grün
oder blaugrün, manchmal silbergrau, bei einigen Arten bis zu
halbsukkulent (z.B. P.exaltatus). Die Wurzeln sind
meist fleischig. Die aufrecht wachsenden Blütenstiele
werden 30-50 cm lang, können artenweise 100 cm und mehr erreichen
(z.B. P.erubescens, P.polystachyus) ...
Typisch für die Infloreszenzen der Ptilotus-Arten
ist eine abgerundet oder spitz auslaufende, zylindrische, terminal
angeordnete Ähre von 2 bis über 30 cm Länge
und bis zu 5 cm Breite bzw. Durchmesser mit dicht stehenden, zwittrigen
Einzelblüten. Die fast blattlosen Blütenstiele ...
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Eine der bizarren Gorges
zwischen A.S. und Glen Helen
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Zwischenbemerkung
Die Nennung von Alice Springs (im
Australischen kurz Alice oder auch nur A.S.)
im Zusammenhang mit Ptilotus-Arten kommt nicht von ungefähr.
So wird der Pflanzen-Tourist nach ausreichendem Winterregen
im August/September z.B. an der etwa 100 km langen, westwärts
von Alice nach Glen Helen führenden, von den bizarren,
langgestreckten Western MacDonnels begleiteten, gut ausgebauten
Straße (State Hwy 2) reiche Ptilotus-Vorkommen finden.
Entlang der ersten Hälfte befinden sich seitwärts
tiefe, zum Teil wasserführende Felsenschluchten (Gorges)
mit Resten ehemaliger Palmenwälder, die die ausgeschilderten
Abstecher lohnen.
Weitere Ptilotus-Vorkommen sind an der weiter
nördlich vom Stuart Hwy abzweigende Tanami Rd.
(State Hwy 5), die allerdings nur auf den ersten 120 km asphaltiert
und danach durch wüstenartige aber nicht weniger eindrucksvolle
Landschaften bis Halls Creek führt und nur noch für
4WD-Fahrzeuge geeignet ist. Auch wer die östlich
von A.S. abgehende Ross River Rd. (State Hwy 8) bis
zu deren Ende befährt, wo eine Kamelfarm ein zusätzliches
Besuchsziel ist, wird auf Ptilotus- und andere Wildblumenarten
treffen. Nicht zuletzt ein Ausflug (über National Hwy
87 und State Hwy 4) zu dem etwa 450 Straßen-Kilometer
südwestlich von A.S. gelegenen, weltberühmten heiligen
Felsen der Aborigines Uluru, eher unter dem Namen Ayers
Rock bekannt, sowie den unweit davon gelegenen fast noch
eindrucksvolleren Mt. Olgas (Kata Tjuta), führt
an zum Teil großflächigen Ptilotus-Vorkommen vorbei
(Karte Yulara/Uluru).
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Fernblick auf Ayers Rock (Uluru),
dem heiligen Felsen der Aborigines
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Das Gebiet um Alice Springs, die fast im geographischen Zentrum des Fünften Kontinents, weit und breit einzige, mit etwa 30.000 Einwohnern für australische Verhältnisse große Ansiedlung, wird als das Rote Herz Australiens bezeichnet. Tatsächlich bestimmen Rottöne, hervorgerufen durch bestimmte Bodenarten und besonders die vielfach darin enthaltenen Eisen-Oxide, die Landschaft. Der Ort liegt auf halber Strecke zwischen Darwin und Adelaide, beide jeweils etwa 1600 km entfernt. Er wurde 1872 gegründet, als die erste Telegraphenleitung von Adelaide nach Norden verlegt wurde. Die Station in der Nähe einer Quelle, nannte man deshalb, sowie nach der Frau des zu dieser Zeit verantwortlichen Leiters, Alice Springs.
Heute ist Alice Springs ein Touristenzentrum ersten Ranges mit lebhaftem Flugplatz, von dem ganz Eilige sogar direkt nach Ayers Rock fliegen können, Bahnverbindung nach Darwin und Adelaide, massenhaft Unterkünften, Wagenverleihfirmen, sogar einer Weinfarm sowie interessanten touristischen Sehenswürdigkeiten. So z.B. geschichtlich begründeten Bauwerken, Museen und Denkmälern, einer Basis des Royal Flying Doctor Service - wer kennt nicht die geschönte TV-Serie über diese, landesweit für viele die letzte Rettung bedeutende Einrichtung - sowie der bewundernswerten School of Distance Education, von der aus Lehrkräfte 100 bis 150 Kinder der oft weit abgelegenen Farmen per Funk unterrichten (Karte Alice Springs und Klimatabellen). (Adresse: NT- Government Tourist Bureau, Ford Plaza Bldg., Todd Mall, Alice Springs, Tel. 089-521299)
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Mount Olgas (Kata Tjuta) im
"Roten Zentrum"
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Auf der ebenfalls als reich an Ptilotus-Arten
bezeichneten Region im NW von WA ist besonders das Gebiet
östlich und um Broome eine Zwischenbemerkung wert. So
sind die Kimberleys, ein landschaftlich besonders eindrucksvolles,
zerklüftetes Hochplateau, das nur mit 4WD-Fahrzeugen
durchquert werden kann, zunehmend besucht. Dort bieten einige
Farmen bereits beachtliche Unterkünfte an. An dessen
Rand im Nordosten, bei Kununurra, befindet sich das Ord
River Projekt, in dessen Verlauf man den Fluß aufstaute
und große Areale für die Landwirschaft erschloß.
Auf dem südlich um die Kimberleys führenden Great
Northern Hwy (National Hwy 1) erreicht man auch mit konventionellem
Pkw (2WD) problemlos Derby und Broome.
In Broome, dem 20 km abseits des National
Hwy Nr. 1 gelegenen Städtchen, war lange Zeit das Tauchen
nach Perlmutt und Perlen die Haupterwerbsgrundlage. Seit 1910
erlebte dieser Wirtschaftszweig jedoch einen Niedergang. Heute
ist die Basis für Broome der Tourismus sowie die moderne
Verarbeitung von Rindfleisch. Cattle trains, riesige Lkw-Züge
mit bis zu drei Anhängern, holen das Schlachtvieh von
den umliegenden Farmen hierher. Den weiteren, weltweiten Versand
übernimmt der Hafen. Cable Beach (von hier wurde
tatsächlich das erste Telefonkabel nach Südostasien
gelegt), ein unendlich langer "Traumstrand", der
Besuch einer Muschelfarm zur Perlengewinnung, eine Stippvisite
im Broome Crocodile Park, ein Ausflug an die Roebuck Bay
zur Bird Conservation Station - hier wechseln Zugvögel
jährlich zwischen Australien und Sibirien - sind ebenfalls
Attraktionen in dieser abgelegenen Ecke von Down Under,
die auch der Pflanzen-Tourist nicht auslassen sollte (siehe
Karte Broome
bis Derby).
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Verwendung
Nach diesem längeren touristischen Exkurs wieder
zurück zu den Ptilotus, zu ihrer Verwendung, so wie
sie früher und heute in AUS und gegenwärtig bei
uns gesehen wird. Bereits 1852 wurde P.manglesii als Garten-
oder Topfpflanze vorgeschlagen (zitiert bei Williams 1996).
Weitere Äußerungen zur gesamten Gattung kamen 1881 von
F. Turner und 1905 von F. Farmer (beide zitiert bei Benl 1971).
Jedoch erst in den 1960er-Jahren wird über gärtnerische
Erfahrungen mit Ptilotus-Arten berichtet, die in den Botanischen
Gärten von Perth, Kew/London und München (dort als Folge
der Forschungen von G. Benl) kultiviert worden waren. Damals gab
es aufgrund schlechter Keimergebnisse keine weitere Entwicklung.
1989/90 wurden erste australische Versuchsergebnisse
bekannt, die zu verbesserter Keimung und zu ersten Erfolgen durch
die Meristemvermehrung führten (Williams et al 1989, Williams
and Taji 1990). Trotzdem erlebten die Autoren anlässlich ihrer
ersten Begegnung mit Ptilotus exaltatus im australischen
Frühling 1989 im Raum Kalbarri (siehe Zwischenbemerkung
unter Cephalipterum) und ihrem begeisterten Eintreten für
eine Inkulturnahme zu Schnittzwecken meist mitleidige Reaktionen
australischer Kollegen. Weed (Unkraut), nicht mehr und nicht
weniger, war die Meinung der meisten. Erst Mitte der 1990er erfolgte
ein Durchbruch, speziell durch die attraktive P.exaltatus.
Seitdem laufen mit dieser und anderen Arten ernsthafte Anbauversuche
in WA und unter Leitung von Peter
Abell Züchtungsprogramme am Plant Breeding Institute Cobbitty/Uni
Sydney/Camden.
Besonders optimistisch klangen die Ergebnisse einer
Untersuchung zum Export, über die auf einem ISHS-Symposium
Neue Zierpflanzen im Oktober 1996 in Perth berichtet wurde
(Growns/Abell 1996). In Kenntnis der Eigenschaften von P.exaltatus
- besonders der guten Haltbarkeit als Schnittblume -
glaubten australische Anbauer und Händler damals, in Japan,
Europa und den USA künftig während der Hauptsaison im
Februar/März bzw. von August bis Dezember wöchentlich
bis zu 250.000 Stiele absetzen zu können. Darüber hinaus
war man zuversichtlich mit anderen Ptilotus-Arten weitere Nischen
füllen zu können (Growns und Abell 1996). Über
die Verwirklichung und den tatsächlichen kommerziellen Erfolg
von P.exaltatus in AUS gibt es derzeit nur widersprüchliche
Angaben.
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P.macrocephalus-Ampel am Haus
der Autoren
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In Deutschland wurde durch umfangreiche Arbeiten
in Geisenheim von 1991 bis 1994, speziell zur vegetativen Vermehrung
in Erfurt-Kühnhausen 1994/96 sowie durch den Anbau in den hessischen
Gärtnereien von Haller/Bürstadt und Bitsch/ Bickenbach,
im Zeitraum 1994/2002 P.exaltatus bekannt. Besonders als
haltbare Schnittblume, in gemischten Sträußen,
als Material für Gestecke sowie als etwa 6 Wochen attraktive
Gefäßpflanze wurde sie angenommen.
Bei Haller wurde darüber hinaus Ptilotus exaltatus
var.exaltatus sowie je eine grauweiß bzw. schwachrosa
blühende Variante von P.nobilis in Kultur genommen,
sämtlich langstielig und mit größeren und weniger
dichten Ähren und dadurch weniger regenanfällig
(Abbildung). Alle hatten bis dahin schon
mehrere Sommer im Rüdesheimer Garten der Autoren geblüht.
Dort wurden seit 1993 unter primitivsten Bedingungen weitere Ptilotus-Arten
getestet, so z.B. P.fusiformis, P.longystachyus, P.macrocephalus
und P.obovatus (Abbildung). Dabei
hat sich P.macrocephalus außer als Kübelpflanze
auch für ausgefallene Ampeln angeboten. Ptilotus-Arten,
besonders die bereits mehr kultivierten P.exaltatus und P.nobilis,
haben trotz allem bisher nicht den Stellenwert auf dem deutschen
(und europäischen?) Markt, der ihnen - nicht nur nach Meinung
der Autoren - zukommt.
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In D: Das "Australische Unkraut"
Ptilotus, speziell P.exaltatus, hat sich überall
dort wo es auftauchte den Ruf großer Vielseitigkeit als
Topf- und Kübelpflanze, einer äußerst haltbaren
frischen Schnitt- aber auch interessanten Trockenblume sowie
als Beiwerk erworben.
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Allgemeines zur Vermehrung
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Testanbau bei Haller/Bürstadt von
Ptilotus exaltatus und P.nobilis
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Inzwischen ist Dank der Untersuchungen von Williams
et al (1989), Williams und Taji (1990), Hennig und Seyring (1993),
von Hentig und Ehlers (1993), Molitor und Ehlers (1994), Kadner
(1997), Molitor, Ehlers und Kadner (1997) sowie der Anbauerfahrungen
von Haller/Bürstadt und Bitsch/Bickenbach die Vermehrung besonders
von P.exaltatus durch Samen und
Meristemkultur sicher durchführbar.
Die Vermehrung aus Samen - wie weiter
unten beschrieben - ist zwar möglich, nachdem Ernte, Lagerung,
Vorbehandlung und Keimung erfolgreich praktizierbar sind, jedoch
fehlt es bisher an homogenem Saatgut, da der Ursprung der verfügbaren
Samen bisher die Wildflora ist. Das hindert nicht daran, anzubauen
und nichtuniforme Blütenstiele (mit nicht exakt gleich langen
und gleich großen Ähren) zu verwenden. Für vom Markt
gewünschte einheitliche Topfpflanzen reicht es bisher nicht.
Das ist eher durch die Gewebekultur möglich.
Die Vermehrung aus Kopf- oder Teilstecklingen,
ist durch spezielle Bedingungen (warmer und dunkler Stand ...,
siehe Literatur) zur Erlangung
knospen- bzw. blütenfreier Mutterpflanzen zwar durchführbar,
jedoch lässt die Quantität und Qualität der
Stecklinge bzw. Jungpflanzen und deren Weiterwachstum bei uns dann
erheblich nach, sodass davon Abstand zu nehmen ist (Kadner 1997,
Molitor, Ehlers und Kadner 1997). Vielleicht ist diese Methode der
hohen Temperaturen und begrenzten Lichtmenge und dadurch nicht induzierter
Mutterpflanzen unter südlicheren Breiten erfolgreicher.
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P.exaltatus aus einer Diplom-Arbeit
in Geisenheim
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So erscheint nach den bisherigen Erfahrungen auf lange Sicht die Vermehrung aus Samen besonders aussichtsreich. An dem dazu notwendigen homogenen Saatgut wird - soweit bekannt ist - sowohl in Deutschland als auch in AUS gearbeitet. Die Vermehrung durch Gewebekultur dürfte dort ihren Bereich haben, wo besonders hochwertiges und absolut gesundes Pflanzenmaterial gebraucht wird, wie z.B. zur Züchtung oder wo der Markt rasch neue Auslesen verlangt. Bei einer Verbesserung und Verbilligung der Methode hat jedoch - wie sich in jüngster Zeit herausstellt - auch die Massenvermehrung eine Chance. Die Stecklingsvermehrung ist bisher am schwierigsten, da nicht klar ist, wie lange Mutterpflanzen von Blütenknospen freies Material hergeben.
Spezielles zur Vermehrung
Die folgenden Angaben basieren auf Geisenheimer Erfahrungen,
den der Fa. Haller und der Autoren, besonders mit P.exaltatus
und P.exaltatus var.exaltatus, aber auch mit P.fusiformis,
P.helipteroides. P.macrocephalus, P.nobilis, P.obovatus
(siehe auch Sortiment).
Zur Samengewinnung werden
artentypische, gut kultivierte (Mutter-)Pflanzen während der
Blütezeit regengeschützt, jedoch möglichst luftig
und Insekten zugänglich gehalten. Verblühte Einzelblüten
sind kurz vor dem Ausfallen aus der Ähre zu ernten,
einige Tage zu trocken und danach zu reinigen. Das geschieht
...
Die Aussaat erfolgt bei uns frühestens
A-Dezember in Saatschalen z.B. mit Floraton 3, leicht abgedeckt
bei 20-22° C. Die Keimung beginnt nach 5-10 Tagen
...
Mit der Anzucht von Pflanzen aus Gewebekultur sind inzwischen die Firmen SBW in Holland und Wolfgang Bock, Bremen befasst.
Weiterkultur
Nach voller Entwicklung der Keimblätter wird
z.B. in Multiplatten mit Floraton 3 pikiert, nach weiteren 3-4 Wochen
in 9er-/10er-Töpfe mit E-Erde P o.ä. Substrat getopft.
Entsprechend dem geplanten Kulturablauf wird in größere
Gefäße ...
Die Temperaturen sollten im Jungpflanzenstadium
bei 18° C, nach dem Eintopfen bzw. Auspflanzen bei 18-16° C,
später ... Im Gewächshaus
ist bis 20. März ZB mit
3.000 lx bei einer gesamten TL von mindestens 12 h sinnvoll.
Für kompakte Topfpflanzen ...
Die Ernte der Blütenstiele von P.exaltatus u.ä. erfolgt wenn mindestens das erste Drittel der Einzelblüten
je Ähre geöffnet ist. Die Haltbarkeit in der Vase beträgt
3 Wochen, mit Frischhaltemittel noch länger. Auch ein
Trocknen der dann besser halb geöffnet geschnittenen Blütenähren
ist möglich. Topfpflanzen sind ab Blühbeginn mindestens
6 Wochen, größere Kübelpflanzen aufgrund
der Pflanzenanzahl und des damit größeren Blütenpotentials
3-4 Monate attraktiv.
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Ptilotus exaltatus im Topf
einmal ohne, 1x und 2x mit Hemmstoffen
aus einem Versuch in Geisenheim 1993
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Sortiment
Mit den folgenden Arten konnten bisher bei
uns Erfahrungen gesammelt werden:
P.exaltatus Nees. Pink Mulla Mulla.
Vorkommen siehe unter Herkunft. Allgemein
einjährig. Anfangs eher rosettig bis halbrosettig, dabei halbsukkulente
Blätter ausbildend. Später löst sich der rosettige
Wuchs auf, der dominierende Haupttrieb entwickelt sich bis zur Endhöhe
und bildet weitere, weit auseinander stehende Blätter und terminal
einen Blütenstand in Form einer mehr oder weniger zylindrischen
Ähre. Dabei entstehen Seitentriebe mit weiteren kleineren Blütenständen.
Die Haupttriebe 60-80 cm oder länger, der eigentliche Blütenstand
davon bis zu 20 cm. Die dicht stehenden etwa 2 cm langen, zwittrigen
Einzelblüten, sind röhrenförmig, fünflappig
und behaart. Je Blüte ausgebildete Samen in Nüsschenform
sind etwa 2 x 1,5 mm. Alles weitere in den vorhergehenden Abschnitten.
Zu P.exaltatus existiert die noch robustere
und mit größeren Blütenähren und weniger dicht
stehenden Einzelblüten je Ähre ausgestattete (und dadurch
regenfestere) Unterart P.exaltatus var.exaltatus,
Tall Mulla Mulla, die durch die Autoren und den Betrieb Haller/Bürstadt
zu Schnittzwecken erfolgreich getestet wurde, mit einem Vasenleben
von ebenfalls mindestens 3 Wochen.
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Ptilotus fusiformis in
Kultur bei den Autoren
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P.fusiformis (R. Br.) Poir. Verbreitet in WA,
NT und Qld beheimatet. Oft zwischen Spinifex-Gräsern
angetroffenes Kraut mit hellgrünen Trieben, spindelartigen
Wurzeln oder Rhizomen. Junge Triebe anfangs wollig, ältere
glatt bis glänzend. Die Blätter eng-linear, 1-10
cm lang, die Blütenähren kugelig bis eiförmig
mit auseinanderstrebenden Einzelblüten, diese silbergrün
bis strohgelb, Staubblätter ungleich lang. Eine elegante,
zierliche Ptilotus-Art, die für kleine oder größere
Töpfe sowie für Schnitt frisch und trocken geeignet
erscheint.
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Ptilotus helipteroides in
Kultur bei den Autoren
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P.helipteroides F. von Muell. Hairy Mulla
Mulla. Hübsche Erscheinung durch das silbergraue,
seidige Aussehen der Stiele und die anmutigen etwa 5 cm langen
und 2 cm breiten, tiefrosa bis malvenfarbenen, zylindrischen
Blütenähren. Ein typischer Bewohner roter Sand-
und Schotterböden in semiariden Gebieten von WA, SA und
NT. Bei uns in Kultur genommen entwickeln sich interessante
und attraktive Gefäßpflanzen mit Blütezeiten
von 6-8 Wochen ab Juni. Aussaat A-März.
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Ptilotus macrocephalus
bei Exmouth
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P.macrocephalus (R. Br.) Poir. Large Green
Pussytail, Square Headed Fox Tail. In allen mittleren
und nördlichen Gebieten AUS's vorkommende Einjährige
oder Staude mit einer langen, leicht verholzenden Pfahlwurzel.
Die Triebe halb aufrecht bis über 1 m lang, einzeln oder
zu mehreren, einfach oder verzweigt. Die Blätter linear
bis lanzettlich, oft leicht gewellt, die älteren, tiefer
angeordneten bis zu 15 cm lang und 1,5 cm breit, die oberen
kürzer. Die Blütenähren einzeln, leicht verschieden
in Form und Farbe, 9-10 cm im Durchmesser, zylindrisch, entweder
konisch oder stumpf endend, duftend besonders im frühen
Stadium, dicht besetzt mit grünlichen bis grünlich
cremefarbenen, seltener silberweißen, behaarten Einzelblüten.
Bei uns als interessante und ausgefallene Kübel- und
Ampelpflanze erprobt, auch in Mischpflanzungen. Allerdings
gegen häufigen Regen anfällig, deshalb besser nur
auf geschützten Terrassen, Balkons etc.
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Großgefäß mit
Ptilotus nobilis
im Garten der Autoren
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P.nobilis (Lindl.) F. von Muell. Yellow
Tails. Bis 1m hohe Staude mit mehreren Trieben aus einem
tiefen Wurzelstock. Die Stiele einfach oder verzweigt, von
unten länger, von oben kürzer aufgebaut. Die Blätter
halbsukkulent, breitoval bis elliptisch, bis 10 cm lang und
7 cm breit. Die Blütenähren zylindrisch, konisch
auslaufend und bis zu 22 cm lang, hell- bis mittelgrün,
leicht duftend, locker mit grauweißen bis grauschwachrosa
Einzelblüten besetzt. Aufbau und Eigenschaften ähnlich
P.exaltatus var.exaltatus. Entsprechend Kultur
und Verwendung.
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1989 noch erlaubte Samenernte
an P.polystachyus (hoch) und P.obovatus
(niedrig) bei Mount Magnet in WA
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P.obovatus (Gaud.) F. von Muell. Silver
Bush, Silver Tails. Kompakte Büsche, bis zu
60 cm hoch mit kleinen, abgerundeten, silbergrauen Laubblättern
sowie rosa und weißgrauen etwa 1,5 cm großen Blütenköpfchen.
Wurde auch bei uns in Kultur genommen. Gegenüber unserem
Klima recht widerstandsfähig. Lohnt eine weitere Entwicklung
als attraktive Beet- und Gefäßpflanze, evtl.
auch für Beiwerk, im Zeitraum Mai/September, mit Aussaat
E-Februar/A-März.
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Pflanzenschutz
Weiße Fliegen
und Blattläuse an
den getesteten Ptilotus-Arten wurden bei uns erfolgreich
mit den üblichen Präparaten bekämpft.
Bei Auftreten von Fusarium wurden die betroffenen Pflanzen entfernt und Befallsherde mit Du Pont Benomyl ausgegossen; gegebenenfalls auch vorbeugend eingesetzt. Dazu gibt es noch keine abschließenden Praxiserfahrungen, sodass keine Empfehlungen möglich sind.
Jüngste Entwicklungen und Adressen
Peter Abell hat
am Plant Breeding Institute Cobitty (bei Sydney) Anbauversuche und
Züchtungsanstrengungen unternommen.
Richard Williams,
University of Queensland verfasste nach dem Ende eigener Untersuchungen
das Kapitel über Ptilotus in dem Buch Native Australian Plants
(siehe Literatur).
Samenbezug
Pflanzenbezug
u.a. K.-L. Haller, Gartenbau, Boxheimerhof 6, 68642
Bürstadt, Tel. 06206-71535, Fax 06206-79819 (auch nur Vermittlung)
Sowie aus Gewebekultur: Wolfgang Bock, Bremen und SBW, Holland
Literatur
10 Titel
Weitere Quellen
Elliot/Jones 1989/2002, Wrigley/Fagg 1998
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